Eine Tour auf dem schönsten Fluss der Region

Im nördlichen Chiemgau schlängelt sich die Alz als einziger Abfluss des Chiemsees auf 63 Kilometern durch eine der schönsten Landschaften Oberbayerns, ehe sie bei Marktl in den Inn mündet. Besonders das Obere Alztal rund um Truchtlaching bietet mit seiner sanften, reizvollen Hügellandschaft vielfältige Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten und Naturerkundungen. Und genau hier, zwischen Seebruck und Truchtlaching, erwartet euch ein entschleunigendes Abenteuer auf dem Wasser – eine Kanutour auf der Alz.

Einsteigen, abstoßen, treiben lassen

Das Paddel taucht ins glasklare Wasser, kleine Wellen kräuseln die Oberfläche, während ihr euch von der sanften Strömung treiben lasst. Im dichten Röhricht ruft ein Blässhuhn, Libellen tanzen in der Sonne, knorrige Weiden neigen ihre Zweige über den Fluss. Die Alz zeigt sich hier als kleines Paradies, eine fast unberührte Flusslandschaft voller Leben. Während ihr gemächlich dahingleitet, öffnet sich unter euch eine faszinierende Unterwasserwelt: Forellen, Äschen und Barben ziehen ihre Bahnen, das klare Wasser erlaubt Einblicke in ein verborgenes Ökosystem. Um diesen Naturraum zu schützen, ist das Paddeln auf der Alz nur zwischen dem 1. Juli und dem 1. Oktober erlaubt – außerhalb dieser Zeit brauchen seltene Wasservögel die Flusslandschaft als geschützten Rückzugsort.

Tipps für eure Kanutour – Dauer, Ausrüstung & Verleih

Für die Kanutour auf der Alz von Seebruck nach Truchtlaching solltet ihr ungefähr 2 Stunden einplanen. Die Strecke ist etwa 6 Kilometer lang und wird als leicht eingestuft, da die sanfte Strömung euch unterstützt. Natürlich hängt die genaue Dauer davon ab, ob ihr unterwegs Pausen einlegt – etwa für ein Picknick am Ufer. Wenn ihr die Tour entspannt genießen wollt, rechnet eher mit 3 Stunden inklusive Stopps. Bevor ihr startet, solltet ihr unbedingt den Wasserstand prüfen, da sich die Bedingungen je nach Witterung ändern können. Kajaks, Kanadier sowie Schwimmwesten und wasserdichte Beutel könnt ihr bei Chiemsee Kaufmann in Seebruck ausleihen. Und natürlich könnt ihr die Tour auch mit dem SUP machen – eine wunderbare Möglichkeit, die Natur aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben.

Natur erleben, Natur bewahren

Die Alz ist nicht nur ein malerischer Wasserweg, sondern auch ein sensibles Ökosystem. Bitte achtet darauf, die ausgewiesenen Ein- und Ausstiegsstellen zu nutzen, um die Uferbereiche zu schonen. Euren Müll nehmt ihr wieder mit, und allzu lautes Verhalten stört die tierischen Bewohner des Flusses. Bestimmte Abschnitte sind Naturschutzgebiete, in denen das Anlanden nicht gestattet ist – ein kleines Zugeständnis an die Natur, die sich hier ihren ursprünglichen Raum bewahrt hat.

Nach der Tour: Abkühlung im Alzbad

Nach dem Paddelabenteuer bietet sich das traditionsreiche Alzbad in Truchtlaching für eine willkommene Abkühlung an. Die sanfte Strömung macht diesen Flussabschnitt ideal für Badevergnügen, und auf der großen Liegewiese könnt ihr unter uralten Bäumen entspannen. Kinder erfreuen sich am Wasserspielplatz und dem Nichtschwimmerbereich, während Sportliche eine Runde Tischtennis oder Volleyball spielen. Der Zugang zum Alzbad ist das ganze Jahr über kostenfrei – ein echtes Geschenk an alle Naturfreunde.

Genusstipp: Einkehren im Café Stallwerk

Nach so viel Aktivität ist eine genussvolle Pause genau das Richtige. Das Café Stallwerk im Herzen von Truchtlaching lädt euch dazu ein, den Tag bei einer Tasse Kaffee und einem Stück hausgemachter Torte aus reinem Dinkelmehl ausklingen zu lassen. Wer den Morgen früh beginnt, kann hier auch mit einem gemütlichen Frühstück in den Tag starten.

Eine Tour, die bleibt

Eine Kanutour auf der Alz ist mehr als nur eine sportliche Betätigung – sie ist eine zauberhafte Begegnung mit der Natur, ein Streifzug durch eine fast märchenhafte Landschaft, die sich nur vom Wasser aus in ihrer ganzen Schönheit zeigt. Wenn am Ende des Tages die Sonne tief über den Hügeln steht und das Licht die Alz in ein goldenes Band verwandelt, nehmt ihr nicht nur Erinnerungen mit, sondern auch das Gefühl, für einen Moment Teil dieser besonderen Natur gewesen zu sein.